Flussfahrt auf der Wolga 2018

Vom 9. bis 21. September 2018 war ich mit der Excellence Katharina auf der Wolga unterwegs. Die Reise beginnt in Moskau und endet in Astrachan am Kaspischen Meer. Es ist bereits meine achte Flussreise mit der Excellence-Flotte.

Es ist eine Reise auf Europas längstem Fluss, der Lebensader Russlands. Schätze der Zaren, Kulturen zwischen Orient und Okzident - sichtbar in Moscheen und Kathedralen. Beschauliche Dörfer und lebendig Städte säumen die Ufer der Wolga.

 

Die Wolga ist mit 3534 Kilometer Länge der längste und wasserreichste Fluss in Europa. Sie entspringt nördliche von Moskau auf einer Höhe von 228 m.ü.M. und mündet ins Kaspische Meer, 28 m unter dem Meeresspiegel. Sie hat also ein Gefälle von nur 256 Meter. Etwa 200 Flüsse fliessen der Wolga zu. 

Als Wasserstrasse verbindet sie den Norden, und über den Wolga-Don-Kanal, den Westen Europas mit dem Kaspischen Meer und Zentralasien.

Der Flusslauf wird in drei Abschnitte unterteilt: die obere Wolga von der Mündung bis Nischni Norgorod, die mittlere Wolga bis Kasan, und die untere Wolga bis zur Mündung.

Sonntag, 9. September: Flug nach Moskau und Einschiffung

Abendliche Lichterfahrt durch Moskau

Montag, 10. September: Moskau

Die Excellence Katharina hat im Nordhafen angelegt.

Auf der Fahrt ins Zentrum

Das neue Moskau

Hier fand der Fussball-WM-Final statt.

Die Erlöser-Kathedrale wurde vor 20 Jahren neu aufgebaut.

Rund um den Roten Platz

Der Kreml

Wir verlassen Moskau und fahren auf dem Moskwa-Wolga-Kanal in Richtung Norden

Dienstag, 11. September: Uglitsch

Unterwegs auf dem Uglitsch-Stausee.

Wir fahren über den ehemaligen Marktplatz von Kaliasin, heute erinnert nur noch der Kirchturm daran.

Am Ende des Stausee kommt Schleuse Nr. 11 des 128 Kilometer langen Kanals, welcher die Moskwa ab Moskau mit der Wolga in der Nähe der Stadt Dubna verbindet. Der künstliche Wasserweg wurde zwischen 1932 und 1937 gebaut. 

Am Nachmittag legen wir in Uglitsch an.

Uglitsch ist die erste der 7 alten Handelsstädte am goldenen Ring, rund 100 Kilometer nordöstlich um Moskau gelegen.

Der Kreml von Uglitsch

Wieder zurück an Bord, Verabschiedung auf Russisch

Mittwoch, 12. September: Jaroslavl

Mit über 630`000 Einwohnern ist Jaroslawl die grösste Stadt am Goldenen Ring.  Sie liegt an der Handelsroute von Osten nach Westen und hat die einzige Brücke der Transsibirischen Eisenbahn über die Wolga. Es hat zahlreiche Kirchen und Klöster, und ist heute eine Industriestadt.

Das Erlöser-Kloster

Park und Kirche über der Wolga

Freiwilligenarbeit der Beamten, Laubrechen im Park

Rund um den grossen Platz und Besuch der Prophet-Elias-Kirche

Der orthodoxe Glauben ist in Russland der wichtigste Glaube. Viele Kirchen konnten nach Ende des Sowjetregimes wieder eröffnet werden, wurden restauriert oder neu aufgebaut. Diese Kirche hat eine der schönsten Ikonenwände und Malereien.

Stadtbummel durch Jaroslawl

… und wieder zurück an Bord

Donnerstag, 13. September: Nischni Nowgorod

Auf dem Weg nach Nischni Nowogord, bei Schleuse Nr. 13 ...

… warten vor Schleuse Nr. 15, Anker setzen, "Parkscheibe" stellen ...

… und nach einiger Wartzeit geht`s weiter

Anfahrt auf Nischni Nowgorod

In diesem wunderbaren, neuen Fussballstation spielte die Schweiz an der WM.

Nischni Nowgorod ist mit 1,25 Mio Einwohnern die fünftgrösste Stadt Russlands. Es ist das grösste Geschäfts- und Kulturzentrum an der Wolga.

Zur Sowjetzeit hiess die Stadt Gorkij und war für Ausländer geschlossen, es war das Zentrum der Waffenindustrie. Der Friedensnobelpreisträger Andrej Sacharow lebte hier in der Verbannung.

Das Pertscherski-Kloster, direkt an der Wolga gelegen.

Das Stadtzentrum liegt erhöht über der Wolga

Der Kreml

Stadtbummel

Abendstimmung über der Wolga

Freitag, 14. September: Kasan

Am Morgen auf der Wolga

Ankunft in Kasan, der Hauptstadt der Republik Tatarstan

Die faszinierende architektonische Mischung verdankt Kasan dem friedlichen Zusammenleben von Moslems, Tartaren und russisch-orthodoxen Bewohnern. Heute leben hier 1.1 Mio Menschen aus 70 Nationen und Völkern. Kasan ist seit 1991 Hauptstadt der autonomen Republik Tatarstan. Inzwischen wurde die doppelte Staatsbürgerschaft eingeführt, an den Schulen ist Tatarisch Pflichtfach.

Der Kreml von Kasan, Tartaren und Russen neben einander

Ein herrlicher Blick vom Kreml aus auf das moderne Kasan mit dem neuen Fussballstation.

Abendlicher Spaziergang durch die Fussgängerzone.

Nach Kasan wendet sich die Wolga nach Süden und mündet in den Kuibyschewer Stausee. Mit einer Länge von 550 Kilometer, und teilweise 38 Kilometer Breite, ist er einer der längsten Stauseen Russland. Wir durchfahren ihn grösstenteils Nachts.

Samstag, 15. September: Uljanovsk

Simbirsk wurde im 17. Jahrhundert als Grenzposten des russischen Reiches gegründet und spielte im Handel mit Asien eine wichtige Rolle.

Die Stadt ist heute in erster Linie als Geburtsort von Wladimir Iljitsch Uljanow, alias Lenin, bekannt, und wurde zu seinen Ehren 1924 in Uljanovsk unbekannt. Vieles dreht sich deshalb um Lenin, auch unsere Stadtführung. Der junge Lenin verbrachte hier seine ersten 17 Lebensjahre.

Das Geburtshaus von Lenin

Klein Wladimir mit seiner Mutter

In diesem Haus verbrachte Lenin ein Teil seiner Kindheit. Die Uljanows sind einige Male vorher in der Stadt umgezogen. Heute ist es ein Museum.

Das Haus liegt im alten Teil der Stadt, wo es noch einige Holzhäuser hat.

Auf dem grossen Platz wacht Lenin immer noch über seine Stadt.

Stadtrundfahrt

Stadtspaziergang

Wieder zurück auf dem Schiff.

Zu Besuch beim Kapitän auf der Brücke.

Sonntag, 16. September: Samara

Stadtrundfahrt

Samara zählt 1.16 Mio Einwohner und ist eine Industriestadt, entlang des Wolgabogens. Sie wurde im 16 Jahrhundert als Festung erbaut zum Schutz für den Handel zwischen Kasan und Astrachan.  Im 2. Weltkrieg wurde die Regierung hierhin verlegt.

Das Theater von Samara

Vorbei an der Schiguli-Brauerei, gegründet von einem ausgewanderten Österreichischen Adligen.

Schöner Park über der Wolga, mit Duma, dem Regionalparlament, Kathedrale, Siegessäule und einer tollen Aussicht.

Vorbei an Wohnbauten

Die Rakete erinnert an die russischen Raumfahrt

Der Lada stammt aus Samara.

Spaziergang durch die Fussgängerzone

Abendstimmung über dem Saratower Stausee, er ist 357 Kilometer lang. 

Montag, 17. September: Saratow

Saratow wurde als im 16. Jahrhundert als Festung gegründet und zählt heute 843`000 Einwohner.

Zurzeit der deutschstämmigen russischen Zarin Katharina der Grossen siedelten hier im 18. Jahrhundert viele Einwanderer aus Westeuropa, auch aus der Schweiz, an. Es waren vor allem viele Deutsche, welche später als Wolgadeutsche benannt wurden. Viele Bauten erinnern noch an diese Zeit.

Im 2. Weltkrieg wurde viele dieser immer noch deutsch sprechenden Wolgadeutschen nach Kasachstan umgesiedelt, und können seit der Wende 1989 wieder als Einwanderer nach Deutschland zurück kommen.

Stadtrundfahrt durch den Regen, die Fotos sind entsprechend etwas "verwässert"

Hoch über der Stadt bei strömenden Regen und schlechter Sicht.

Der Stadtbummel fällt ins Wasser und fahren durchnässt durch die verstopften Strassen zurück zum Hafen.

Zarendinner

Dienstag, 18. September: Wolgograd

Schleuse Nr. 31 - 2 x 21 Meter

Die ersten 21 Meter ...

… und die zweiten 21 Meter

Anfahrt nach Wolgograd

Bis 1925 hiess die Stadt Zarizyn, anschliessend Stalingrad und seit 1961 Wolgograd.

Traurigen Ruhm brachte der Stadt die "Schlacht um Stalingrad" , im 2. Weltkrieg, wo über eine Million deutsche und russische Soldaten ums Leben kamen. 200 Tage wurde die Stadt umkämpft, alle Häuser wurden zerstört. Viele Denkmäler und Museen erinnern an diese traurige Zeit.

Stadtrundfahrt am Morgen

Der Mamajew-Hügel mit dem 85 Meter hohen Mahnmal Mutter Heimat

Blicke auf die Wolga und die Stadt

Nachmittagsspaziergang

Und wieder zurück auf dem Schiff

Mittwoch, 19. September: Erholung an Bord

Zwischen Wolgograd und Astrachan - Natur pur und ab und zu ein paar Menschen

Gegen den Abend ...

Galadinner

Kuchenparade, wie auf dem Traumschiff

Unterhaltung mit dem Trio Kalinka

Donnerstag, 20. September: Astrachan

Die letzten Meilen auf der Wolga

Bootsausflug ins Wolgadelta

Auf der Fahrt zurück

Abendspaziergang

Freitag, 21. September: Astrachan - Ausschiffung und Rückflug

Meine Kabine Nr. 224

Ausschifffung am Morgen und anschliessend Stadtrundfahrt durch Astrachan

Der Fischmarkt

Die letzte Kirche, die wir besichtigen, ich bleibe draussen.

Nach der Stadtrundfahrt fahren wir direkt zum Flughafen von Astrachan.

Hier in der russischen Provinz, geht noch vieles sehr langsam. Jedensfalls konnte wir nach über 5 Stunden Kontrollen, Warten, Kontrollen und Warten unsere Edelweiss besteigen. Und nach dem nach einiger Zeit auch noch das Gepäck verladen wurde, konnten wir mit anderthalb stündiger Verspätung starten.

Mit diesem Sonnenuntergang hoch über Russland geht eine unvergessliche Reise mit vielen Eindrücken und Erlebnissen zu Ende. Ich habe von Russland ein sehr positiven Bild erhalten, wie es bei uns viel zu wenig zum Ausdruck kommt.

Ich jedenfalls werde sehr gerne wieder einmal nach Russland reisen.